Streich

Streich

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Streich [ʃtrai̮ç], der; -[e]s, -e:
etwas [Unerlaubtes], was zum Spaß aus Übermut, Mutwillen angestellt wird:
in ihrer Schulzeit hatten die Jungen viele lustige Streiche ausgeheckt.
Syn.: Jux (ugs.), Schabernack, Scherz, Spaß, Ulk.
Zus.: Dummejungenstreich, Lausbubenstreich, Schildbürgerstreich.

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Streich 〈m. 1
1. Schlag, Hieb
2. 〈fig.〉 Schabernack, Dummheit, Unfug
● dumme \Streiche machen 〈fig.〉; jmdm. einen \Streich spielen 〈fig.〉; jmdm. einen heftigen, tödlichen \Streich versetzen ● dieses war der erste \Streich, doch der zweite folgt sogleich (Wilhelm Busch, „Max und Moritz“) 〈fig.〉; es fällt keine Eiche von einem, vom ersten \Streich 〈Sprichw.〉; böse, dumme, lose, leichtsinnige, lustige, mutwillige, schlimme, törichte \Streiche 〈fig.〉; das ist mir ein schöner \Streich! 〈fig.; iron.〉 ● sieben (Feinde) auf einen \Streich (töten) (im Märchen vom „Tapferen Schneiderlein“); er ist stets zu \Streichen aufgelegt 〈fig.〉; zu einem \Streich ausholen [<mhd. streich „Hieb, Schlag“, engl. stroke; zu streichen „schlagen“]

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Streich, der; -[e]s, -e [mhd. streich, zu streichen in dessen veralteter Bed. »schlagen«]:
1. (geh.) Schlag, Hieb:
ein leichter S.;
einen S. gegen jmdn. führen;
Spr von einem/vom ersten -e fällt keine Eiche (jedes Ding braucht seine Zeit);
auf einen S. (veraltend; gleichzeitig, auf einmal);
[mit etw.] zu S. kommen (veraltend, noch landsch.; mit etw. zurechtkommen, Erfolg haben; zu Streich in der alten Bed. »Schlag«, hier im Sinne von »Zuschlag« bei einer Versteigerung).
2. meist aus Übermut, Mutwillen, Spaß ausgeführte Handlung, mit der andere geneckt, getäuscht, hereingelegt werden:
ein übermütiger, lustiger, dummer S.;
tolle -e ausführen, verüben, vollführen;
einen S. aushecken;
zu albernen, verrückten -en aufgelegt sein;
jmdm. einen S. spielen (1. jmdn. mit einem Streich necken, hereinlegen: die Kinder haben dem Lehrer einen S. gespielt. 2. jmdm. übel mitspielen, ihn täuschen, narren, im Stich lassen: mein Gedächtnis, das Schicksal hat mir einen S. gespielt).

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Streich,
 
Rita, Sängerin (Koloratursopran), * Barnaul 18. 12. 1920, ✝ Wien 20. 3. 1987; studierte bei Erna Berger, Maria Ivogün und W. Domgraf-Fassbaender und debütierte 1943 in Aussig. Sie sang 1946-50 an der Staatsoper Berlin, 1950-53 an der Städtischen Oper Berlin, war 1956-72 Mitglied der Wiener Staatsoper, trat auch an der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera in New York sowie bei Festspielen (u. a. Bayreuth, Salzburg) auf und wurde besonders als Mozart- und Strauss-Interpretin bekannt. 1974 wurde sie Professor an der Folkwang-Hochschule in Essen, erhielt 1976 eine Professur in Wien und leitete ab 1983 das Centre du Perfectionnement d'Art lyrique in Nizza.

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Streich, der; -[e]s, -e [mhd. streich, zu ↑streichen in dessen veralteter Bed. „schlagen“]: 1. (geh.) Schlag, Hieb: ein leichter S.; einen S. gegen jmdn. führen; Nun griffen wir zum Schwert, und Menelaos führte einen S. gegen meinen Helm (Hagelstange, Spielball 122); jmdm. den tödlichen S. versetzen; ... die linke Backe hinzuhalten, wenn wir einen S. auf die rechte empfangen haben (Musil, Mann 1169); Spr von einem/vom ersten -e fällt keine Eiche (jedes Ding braucht seine Zeit); *auf einen S. (veraltend; gleichzeitig, auf einmal; zu Streich in der alten Bed. „Schlag; [Fecht]hieb“); [mit etw.] zu S. kommen (veraltend, noch landsch.; mit etw. zurechtkommen, Erfolg haben; zu Streich in der alten Bed. „Schlag“, hier im Sinne von „Zuschlag“ bei einer Versteigerung). 2. meist aus Übermut, Mutwillen, Spaß ausgeführte Handlung, mit der andere geneckt, getäuscht, hereingelegt werden: ein übermütiger, lustiger, dummer, schlimmer S.; tolle -e ausführen, verüben, vollführen; einen S. aushecken; ein Junge, der einen pfiffigen S. anstiftet (A. Zweig, Grischa 101); sie ist immer zu irgendwelchen albernen, verrückten -en aufgelegt; *jmdm. einen S. spielen (1. jmdn. mit einem Streich 2 necken, hereinlegen: die Kinder haben dem Lehrer einen S. gespielt. 2. jmdm. übel mitspielen, ihn täuschen, narren, im Stich lassen: meine Gesundheit, mein Gedächtnis, das Schicksal hat mir einen S. gespielt; Der Regisseurin ... spielten drei Tage vor der Sendung die Nerven einen S. [Hörzu 16, 1976, 8]).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Streich — der; (e)s, e; 1 eine Handlung, mit der besonders ein Kind jemanden zum Spaß ärgert, täuscht usw <ein frecher, lustiger, übermütiger Streich; Streiche aushecken, machen>: Kennst du Wilhelm Buschs Geschichte über die Streiche von Max und… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • STREICH (R.) — Rita STREICH 1920 1987 Le «rossignol» allemand voit le jour le 18 décembre 1920 à Barnaoul, en Sibérie, près de Novossibirsk, au pied de l’Altaï, où son père, prisonnier de guerre allemand, avait épousé une Russe. Elle arrive très jeune en… …   Encyclopédie Universelle

  • Streich — Streich: Das Substantiv mhd. streich »Schlag, Hieb«, dem gleichbed. engl. stroke entspricht, ist eine Bildung zu dem unter ↑ streichen behandelten Verb in dessen heute veralteter Bedeutung »schlagen«; beachte die Zusammensetzungen Backenstreich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Streich — Sm std. (12. Jh.), mhd. streich Hieb Stammwort. Ableitung zu streichen. Im 17. Jh. bekommt es die Bedeutung unerwarteter Schlag, Handstreich, Schelmenstück (unter Einfluß von frz. coup ?) und wird heute hauptsächlich in dieser Bedeutung gebraucht …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Streich — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • Trick Bsp.: • Lass diese Tricks! • Die Jungen spielten dem alten Mann einen gemeinen Streich …   Deutsch Wörterbuch

  • Streich — Streich, 1) Hieb od. Schlag mit einer ziehenden Bewegung; 2) eine Züchtigung, welche aus Schlägen besteht; 3) der Hin u. Hergang des Pendels; zwei S e machen eine Schwingung aus; 4) Trommelschläge in verschiedenen Zusammensetzungen von den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Streich — ↑Coup, ↑Eskapade …   Das große Fremdwörterbuch

  • Streich — Streich, der; [e]s, e …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Streich — 1. Auf den ersten Streich fällt kein Baum. – Straub, 8. 2. Auf Einen Streich fällt keine Eich . – Parömiakon, 1194. 3. Auff einn streych gehört ein versetzung. – Franck, II, 151a. 4. Der erst streich gilt zween. – Lehmann, 447, 20; Winckler, XIII …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Streich — Auf einen Streich: auf einmal, eigentlich: auf einen Schlag des Fechters; vgl. französisch ›d un seul coup‹.{{ppd}}    »Sieben auf einen Streich« rühmt sich das Schneiderlein, als es sieben Fliegen mit einem Schlag sofort totgeschlagen hatte… …   Das Wörterbuch der Idiome

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